alsterarbeit im Corona-Modus

Im Augenblick scheint alles anders. Die Arbeitsräume der meisten Betriebsstätten sind leer, ganz vereinzelt ist ein Büro besetzt. Die große Eingangshalle am Standort in Alsterdorf, wo sonst geschäftsmäßiges Kommen und Gehen herrscht, wirkt verwaist. Doch der erste Eindruck täuscht.

Grundsätzlich gilt für die Beschäftigten der alsterarbeit gGmbH noch bis zum 30. Juni 2020 durch die coronabedingten Maßnahmen ein Betretungsverbot. Die Konsequenz: Mehr als 1.400 Menschen sind nicht vor Ort. Ein völlig ungewohnter Zustand, denn das gemeinsame Arbeiten, Anpacken der Kolleg*innen und engagierten Mitarbeitenden in der Produktion, im Seminarraummanagement, in der Küche, im Gastraum, in den Büros und Ateliers fehlt. Aber das heißt nicht, dass die Mitarbeitenden voneinander abgeschnitten sind. Überall sind großartige Möglichkeiten entstanden, um miteinander in Kontakt zu bleiben, gemeinsam Ideen zu entwickeln und sich zu beschäftigen, damit einem nicht die sprichwörtliche Decke auf den Kopf fällt und die Marke alsterarbeit weiterhin sichtbar bleibt.

Kreativität und Digitalisierung

Viele haben sie schon gesehen und gehört: die Video-Clips oder die liebevoll gestalteten Planungshilfen von barner 16 für die Zeit zu Hause. Das inklusive Künstlernetzwerk lässt sich auch von Corona nicht bremsen. Der wunderbare Song „Du kannst eh nichts machen außer all den Sachen, die grad´ alle machen – bitte bleib gesund“ ist nicht nur unser Hit in Corona-Zeiten geworden, sondern verbreitet sich auch in den sozialen Netzwerken sehr gut.

Maskenproduzent*innen in der Näherei am Alsterdorfer Markt – Foto: Axel Nordmeier

Im Kompetenzzentrum Bildung und Qualifizierung (kbq) am Alsterdorfer Markt hat die Digitalisierung nun in Riesenschritten stattgefunden. Die Lehrinhalte werden online zur Verfügung gestellt, es entstehen kurze Filme, und ein reger Austausch mit den pädagogischen Fachkräften vor Ort sorgt für neue Ideen und Impulse, wie für die Teilnehmenden im Berufsbildungsbereich neuer Lernstoff vermittelt und vertieft werden kann. Wenn es sein muss, bringen die Bildungsbegleiter*innen Arbeitsmaterial auch nach Hause – mit Abstand und aller gebotenen Sorgfalt.

Die Leitungskräfte und Mitarbeitenden von alsterarbeit haben sich innerhalb allerkürzester Zeit daran gewöhnt, sich per Videokonferenz auszutauschen und Absprachen zu treffen. Ganz am Anfang noch ungewohnt, schätzen viele Kollegen bereits jetzt die Vorteile. Sehr hilfreich dabei war die schnelle, professionelle und effektive Unterstützung der IT-Kollegen innerhalb und außerhalb von alsterarbeit.

Handwerkliches Geschick – Foto: Axel Nordmeier

In der Betriebsstätte alstermarkt wurde von Beginn an auf Maskenproduktion umgestellt. Mittlerweile sind auch größere Aufträge abgearbeitet, mehr ist kaum zu schaffen. „Wer eines der originellen Unikate ergattern konnte, kann sich glücklich schätzen. Das macht die neue Maskenpflicht doch gleich viel erträglicher“, sagt Stefani Burmeister, Geschäftsführerin von alsterarbeit. „Es ist beeindruckend zu sehen, wie sich die Teams an die Situation anpassen.“

Dazu passt auch, dass sich bislang eine große Zahl von Kolleg*innen für die freiwillige Unterstützung in den Assistenz-Gesellschaften gemeldet hat, sofern sie durch das Betretungsverbot für Beschäftigte über freie Kapazitäten verfügen. Die Vermittlung läuft aktuell.