Gartenprojekt in der Rothestrasse – Es ist Corona-Zeit, da läuft alles anders als gewohnt. Manches sogar besser!

„So ein Glück, dass wir den Garten haben!“, sagt Cerstin Rose, Assistenzteamleiterin des Wohnangebotes in der Rothestraße in Hamburg-Ottensen. Außerdem freut sie sich über den Zuwachs in ihrem Team, der es erlaubt, die Beschäftigungsangebote vielfältiger zu gestalten: Es sind die Mitarbeitenden der Tagewerke und Treffpunkte, die sich nun tatkräftig und kreativ in den Wohnangeboten einbringen. „Wir haben den Ablauf in der Rothestraße an die Umstände angepasst und ein Ablaufkonzept für die Krisenzeit entwickelt“, sagt Cerstin Rose.

Die zusätzlichen Angebote tragen zur Entspannung der durch die Kontaktsperre eingeschränkten Lebensumstände der Klient*innen bei. „Es ist absolut nachvollziehbar, dass mal Langeweile aufkommt oder sich Frustmomente Bahn brechen“, erklärt Cerstin Rose verständnisvoll. „Seit Wochen kann weder Besuch empfangen noch der Arbeit in den Tagewerken nachgegangen werden.“

… und schafft vielfältige Beschäftigungsmöglichkeiten – Foto: Babette Brandenburg

Gärtnern gegen die Langeweile

Umso mehr freuen sich alle über die neuen Angebote im Tagesablauf. Im schönen Hinterhofgarten der Rothestraße entsteht unter Anleitung von Hansjörg Hutzsch, üblicherweise anzutreffen beim Beschäftigungsangebot „Imkerei“ vom treffpunkt.eidelstedt, ein neues Gemüsebeet. Mit Begeisterung dabei ist Jannis Prochnow, Klient im Wohnangebot Rothestraße. Er hilft beim Kürzen der Weidenruten, aus denen in beachtlichem Tempo ein Flechtzaun entsteht. Fehlen nur noch die bereits vorgezogenen Gemüsepflänzchen. Die werden dann beim nächsten Termin des Gartenprojektes in die Erde gesetzt. Ein kleines Erdbeerfeld wurde schon in den letzten Tagen umzäunt und bepflanzt. Da heißt es jetzt nur noch: gießen und Geduld haben …

Gute Laune an der frischen Luft – Foto: Babette Brandenburg

Besuchsverbot verursacht Stress

Sabine Krüger ist persönliche Assistentin in der Rothestraße. Nach ihrer Einschätzung stellt das Besuchsverbot die größte Belastung für die Klient*innen dar. „Wir bemühen uns, den Kontakt zwischen ihnen und ihren Angehörigen gut aufrechtzuerhalten – unter anderem mittels Videotelefonaten, die wir ermöglichen“, sagt Sabine Krüger. „Am besten an der ganzen Situation ist aber, dass alle entspannt und ruhig in den Tag starten können. Es muss ja niemand zur Arbeit!“