„Wir zeigen uns solidarisch mit denen, die am wenigsten haben“

Kampagne „Sattmission“ der stadt.mission.mensch: Kieler Gastronomiebetriebe versorgen wohnungslose Menschen mit warmen Mahlzeiten.

Nicht nur zur Corona-Zeit: Allerorten gibt es Menschen, die kein eigenes Dach über dem Kopf haben, auf der Straße oder in Notunterkünften leben. In Kiel richten sich die Angebote der stadt.mission.mensch seit jeher schwerpunktmäßig an psychisch erkrankte, wohnungslose, straffällige oder suchterkrankte Menschen sowie an Senior*innen und an von Langzeitarbeitslosigkeit Betroffene. Die Corona-Pandemie stellt für die Mitarbeiter*innen der stadt.mission.mensch jedoch eine ganz besondere Herausforderung dar: Mittagstische, Treffpunkte, Tafeln und auch tagesstrukturierende Angebote sind in dieser Krisenzeit praktisch nicht mehr existent oder auf ein Minimum reduziert. Die Lebensmittelversorgung von wohnungslosen Menschen, so wie sie bisher organisiert war, ist nicht mehr durchführbar, und die nun von einem Tag auf den anderen entstandenen neuen Herausforderungen erforderten quasi über Nacht neue Lösungsansätze.

Besondere Situation – besonderes Projekt

Hier kam der stadt.mission.mensch der Ideenreichtum des Teams um Karin Helmer, Geschäftsführerin der stadt.mission.mensch in Kiel, zugute:
An nur einem Wochenende im März wurde die gesamte Kampagne „SattMission“ auf die Beine gestellt. Das Projekt wird durch Spenden finanziert. Grundgedanke der „SattMission“: einmal spenden, zweimal helfen. Zum einen den wohnungslosen Menschen mit den kostenlosen Essen und zum anderen den teilnehmenden Gastronomen. Diese erhalten den Wareneinsatz vergütet und einen bescheidenen Pauschalpreis für jede Mahlzeit. Für die selbst unter Existenzängsten leidenden Unternehmen steht jedoch besonders der Aspekt im Vordergrund, in schwierigen Zeiten durch soziales Engagement den Schwächsten unserer Gesellschaft zu helfen.

Solidarität spielt die grösste Rolle

Trotz ihrer eigenen Nöte sind alle sieben teilnehmenden Köche Feuer und Flamme für das Hilfsprojekt: „Wir zeigen uns solidarisch mit denen, die am wenigsten haben“, erklärt Herbert Chwalek, Chef des Kieler Café- und Kneipenkollektivs Subrosa. Küchenchef Markus Hademik von der Budenzauber Betriebs- und Cateringgesellschaft fügt noch einen positiven Aspekt hinzu: „Außerdem ist es sinnvoll, dass wir keine Ware wegwerfen müssen, sondern verarbeiten, was wir auf Lager haben.“ Nach Restaurants und Cateringbetrieben, die an der Kampagne teilnehmen, musste die stadt.mission.mensch nicht lange suchen: Die „GutHaben Kantine und Catering“, „Subrosa“ für die vegetarischen Gerichte, das „Längengrad“ und „Budenzauber“ sowie die Köche des „Kieler Kaufmann“, von „Extrawürste“ und dem „Schöne Aussichten“ hielten gleich begeistert ihre Kochlöffel in die Höhe und sind seitdem mit Enthusiasmus dabei.

Ehrenamtliche sorgen für Verteilung

So versammeln sich jeden Tag um 16.30 Uhr ehrenamtliche Helfer*innen mit Mitarbeiter*innen der stadt.mission.mensch vor der Sozialkirche in Kiel-Gaarden.
Zum Helferkreis gehören über 30 Personen, die die Gerichte von den teilnehmenden Restaurants und Cateringbetrieben abholen. Gebracht werden die Mahlzeiten zu den Orten, an denen wohnungslose Menschen zurzeit Unterkunft gefunden haben: Hostels und Hotels oder Notunterkünfte wie das Bodelschwingh-Haus. Bei manchen Hotels kann die Rezeption die Mahlzeiten entgegennehmen. In anderen bringen die Helfer*innen die Mahlzeiten direkt zu den Zimmern. Wünsche nach vegetarischer oder nicht vegetarischer Zubereitungsform sind berücksichtigt. Insgesamt werden so an rund zwanzig Anlaufstellen Menschen mit den warm eingepackten Mahlzeiten beliefert.


Jede Spende zählt. Die stadt.mission.mensch freut sich über jede eingehende Spende, mit der das Projekt SattMission unterstützt werden kann – und bittet, die Spendenkampagne auch auf Facebook und Instagram zu teilen. Bitte spenden Sie über die Internetseite der stadt.mission.mensch oder direkt über das Spendenkonto: stadt.mission.mensch, SATTMISSION, IBAN: DE45 2512 0510 0004 4431 01